Europa ganz nah gekommen

Schon heute werden viele Entscheidungen, welche die Bundesrepublik Deutschland, und damit auch den Schwalm-Eder-Kreis betreffen, auf europäischer Ebene getroffen. Diese Tendenz wird sich angesichts der zunehmenden Bedeutung der Globalisierung in den nächsten Jahren verstärken. Deswegen haben wir uns mit dem Zustand der Europäischen Union (EU) und ihren zukünftigen Herausforderungen im Rahmen unserer diesjährigen Europafahrt nach Brüssel auseinandergesetzt.

Am Montag, den 14.05.2018, informierten wir uns zunächst über die Arbeit des European Youth Forums, welches uns Una Clarke, die für das European Youth Forum die Kommunikation mit den EU-Institutionen koordiniert, näherbrachte.

Als Schwerpunkte der Arbeit des European Youth Forum nannte sie dabei folgende Bereiche: Durchsetzung von Jugendrechten in Europa (z. B. Mindestlöhne für junge Menschen, Bekämpfung der Diskriminierung junger Menschen etc.), finanzielle und ideelle Unterstützung von verschiedenen Jugendorganisationen, Verwirklichung der Sustainable Development Goals, soziale und ökonomische Inklusion junger Menschen (z. B. durch Bekämpfung von teils hoher Jugendarbeitslosigkeit in bestimmten EU-Staaten) und politische Beteiligung junger Menschen. Nachdem Frau Clarke uns verschiedene Projekte aus den eben genannten fünf Bereichen präsentierte, diskutierten wir mit ihr verschiedene Entwicklungen in der Europäischen Union. So sprachen wir beispielsweise über die Ausweitung von Erasmus+ im Rahmen des nächsten EU-Haushaltes, die zunehmende politische Bedeutung rechtspopulistischer Parteien in verschiedenen EU-Staaten oder über Wege zu einem sozialen Europa.

Im Anschluss an das Gespräch über die Arbeit des European Youth Forum ließen wir den Abend bei einem Treffen mit den Jusos Brüssel gemütlich ausklingen. Dabei konnten wir in persönlichen Gesprächen interessante Einblicke in die alltägliche Arbeit des Europäischen Parlaments gewinnen. Hierfür möchten wir den Jusos Brüssel an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich danken!

Der zweite Tag unserer Europafahrt war durch den Besuch unserer Europaabgeordneten Martina Werner in den Parlamentsgebäuden Brüssels geprägt. Während wir zu Beginn allgemeine Informationen über die Geschichte der Europäischen Union und ihren verschiedenen Institutionen bekommen haben, brachte uns Martina ihre Arbeit als Europaabgeordnete näher. Dabei lernten wir unter anderem, dass die Konfliktlinien im Europäischen Parlament nicht nur entlang der Fraktionsgrenzen, sondern auch entlang der Herkunftsländer der jeweiligen Parlamentarierinnen und Parlamentarier verlaufen.

Außerdem diskutierten wir mit ihr über den Brexit, den Austritt der USA aus dem Iranabkommen, eine fehlende europäische Öffentlichkeit in den Mitgliedsstaaten, die Europawahl im kommenden Jahr und vieles mehr. Dabei wurde wieder einmal deutlich wie notwendig eine Weiterentwicklung der Europäischen Union zu einer Sozialunion ist.

Den Abschluss der Europafahrt bildete ein kurzer Besuch des Hauses der Europäischen Geschichte. Hier wurde einmal mehr klar, welch einzigartiges Projekt die Europäische Union ist.

Alles in allem war unsere erste Europafahrt ein voller Erfolg – so resümiert Florian Reichhold, der die Fahrt federführend organisiert hat: „Wir konnten während der Europafahrt die Europäische Union hautnah kennenlernen. Dabei wurde deutlich, dass die zukünftigen Herausforderungen an eine immer globalisiertere Gesellschaft nur mit einer starken EU gelöst werden können. Deswegen wollen wir uns weiter für ein starkes Europa einsetzen, in dem soziale Aspekte nicht zu kurz kommen! Dafür haben wir uns bereits vorgenommen, im kommenden halben Jahr weiter über Europa zu diskutieren und uns zu überlegen, wie wir den Menschen im Schwalm-Eder-Kreis die Arbeit der Europäischen Union näherbringen können.“