Schule und Bildung
Ganztagsschulen haben den Vorteil, dass Lehrende viel flexibler in der Gestaltung ihres Unterrichts sind. Das bedeutet, dass Schülerinnen und Schüler einen abwechslungsreicheren Schulalltag erleben, in welchem sie nicht nur lernen können, sondern ihnen auch die Teilnahme an Förderangeboten, AGs, Hausaufgabenbetreuungen und vielem mehr freisteht. Dies geschieht durch Kooperationen mit Verbänden, Vereinen, Organisationen oder auch Kirchen. Ganztagsschulen können zudem auch eine Entlastung der Eltern ermöglichen.
Schule bedeutet nicht nur, Fakten und Wissen zu vermitteln, sondern auch die Vermittlung von Sozial- und Lernkompetenzen. Schulsozialarbeitende steuern dafür einen wesentlichen Beitrag bei. Ihre Aufgabe besteht jedoch nicht nur darin, als Ansprechpartner:in zur Verfügung zu stehen, sondern auch präventive Arbeit zu leisten und sich für Chancen- und Bildungsgleichheit stark zu machen. Durch die Förderung der Schulsozialarbeit können Lehrende sowie Schulsozialarbeitende noch besser Hand in Hand arbeiten und somit für ein gutes Klima innerhalb der Schulgemeinde sorgen, sowie die Lernenden in ihrer Schullaufbahn zu unterstützen.
Seit Dezember 2018 haben Jugendliche mit Unterstützungsbedarf mit der Jugendberufsagentur einen Anlaufpunkt, um beim Wechsel von der Schule zur Ausbildung Hilfe zu bekommen. Hier bündeln sich die Ressourcen des Schwalm-Eder-Kreises, des Kreises Waldeck-Frankenberg, der dort ansässigen Jobcenter und des Staatlichen Schulamts. Dies wollen wir weiterhin unterstützen und das Beratungsangebot ausbauen.
Wir fordern: Richtige Ganztagsschulangebote im gesamten Schwalm-Eder-Kreis und mehr Mittel für die Schulsozialarbeit!
Wirtschaft und Arbeit
Der Schwalm-Eder-Kreis im Herzen Nordhessens ist ein starker Wirtschaftsstandort für die gesamte Region. Von internationalen Großkonzernen über viele kleine und mittelständische Unternehmen bis zum Start-Up sind alle Formen von Unternehmen im Schwalm-Eder-Kreis anzutreffen.
Die Stärke unseres Wirtschaftsstandortes kann unter anderem damit verdeutlicht werden, dass im letzten Jahr die Arbeitslosenquote auf rund 3% gesunken ist. Und auch im aktuellen Jahr hat sich gezeigt, dass unsere Wirtschaft vor Ort solide und durchaus krisenfest ist, wofür maßgeblich die zahlreichen kleinen und mittleren Unternehmen in unserem Landkreis sorgen und weshalb wir weiterhin als zuverlässiger Partner an ihrer Seite stehen wollen.
Doch wir möchten besonders Augenmerk auf die Ausbildungssituation im Landkreis richten. Der Fachkräftemangel ist ein Schlagwort, welches uns auch im Schwalm-Eder-Kreis immer wieder begegnet. Diesem kann nur durch gute und nachhaltige Ausbildung entgegengewirkt werden, weshalb die SPD nicht zuletzt für kleinere Klassenteile an Berufsschulen vor Ort steht und diese unterstützt. Grundsätzlich gilt, dass eine Ausbildung eine gute Grundlage für ein erfolgreiches Arbeitsleben darstellt. Unser Ziel ist es, regionale, gute Ausbildung und gute Berufsperspektiven für die junge Generation zu ermöglichen, um den Landkreis attraktiv zu gestalten.
Deshalb möchten wir allen Jugendlichen im Landkreis eine Ausbildung ermöglichen und unsere Unternehmen fördern, um Arbeitsplätze vor Ort zu sichern.
Mobilität
Gerade als junger Mensch ist es wichtig, auch im ländlichen Raum schnell von A nach B zu gelangen. Viele Kultur- und Freizeitangebote, die unsere Kommunen im Kreis einzigartig machen, sind in der Fläche verteilt. Zwischen unseren Freund:innen, der Familie oder auch Bildungsangeboten liegen oft größere Distanzen, die uns nicht daran hindern dürfen, unsere Liebsten zu sehen oder eine neue Schule zu besuchen. Ein gerechter Zugang zu Bildung darf schließlich nicht von unserem Wohnort abhängen.
Keine Lösung stellt für uns dabei die Stärkung des Individualverkehrs durch konventionell betriebene PKWs dar. Wir brauchen mehr nachhaltige Mobilitätskonzepte statt mehr Autos auf unseren Straßen. Dafür ist es wichtig, jetzt eine Infrastruktur in den Kommunen aufzubauen, um einen öffentlichen Personennahverkehr zu schaffen, der sich an die Lebensrealität der Menschen anpasst. Dazu müssen wir finanzielle Hürden abbauen, eine attraktive Taktung anlegen und Infrastrukturknotenpunkte bedienen.
Erst, wenn der ÖPNV eine echte Alternative zum Individualverkehr mit PKWs darstellt, können wir diesen elementaren Bestandteil der Zukunftsvorsorge des ländlichen Raumes erfüllen.
Wir wissen aber auch, dass es auf dem Land mit oft großen Entfernungen nicht von heute auf morgen ohne Individualverkehr funktionieren wird. Um diese Mobilität aber möglichst nachhaltig zu gestalten, setzen wir uns für die Förderung eines dichteren E-Mobilitätsladenetzes sowie für Car-Sharing Angebote in Schwalm-Eder ein.
Weiterhin wollen wir die volle Erstattung der Fahrkosten für Schüler*innen der allgemeinbildenden Schulen von Klasse 1 bis 13, für Förderschulen, Berufsschulen, (1. bis 4. Ausbildungsjahr), das Berufsvorbereitungsjahr sowie Berufsgrundbildungsjahr.
Investitionen in Infrastruktur und Mobilfunk
Nachdem in den letzten Jahren mit Hilfe der Breitband Nordhessen GmbH Glasfaser bis in die Ortszentren gelegt wurden, setzen wir uns jetzt dafür ein, dass weitergedacht wird und Glasfaser mittelfristig auch bis in die Häuser gelegt werden. Der direkte Anschluss aller Schulen im Schwalm-Eder-Kreis ist dafür ein guter Anfang und wird von der SPD Schwalm-Eder im Jahr 2021 finalisiert werden. Zukünftig muss bei jeder Straßensanierung das Verlegen von Glasfaserkabeln mitgedacht werden!
Wir unterstützen den Ausbau des Mobilfunknetzes durch die Betreiberunternehmen nicht nur entlang wichtiger Mobilitätsachsen (A7, A49 und Main-Weser Bahn), sondern auch in der Fläche. Funklöcher müssen endlich der Vergangenheit angehören. Dazu gehört auch die Errichtung von neuen Funkmasten und die schrittweise Etablierung der 5G-Technologie, die längst mehr eine Gegenwarts- denn eine Zukunftstechnologie ist.
Wir setzen uns dafür ein, dass bei der Instandhaltung von Verkehrsinfrastruktur (Straßen, Bahnhöfe) auch die Interessen von Radfahrenden berücksichtigt wird und notwendige Infrastruktur (Parkplätze, Radwege) erhalten, geschaffen und ausgebaut werden.
Digitalisierung fördern und leben
Die Digitalisierung hat bereits heute Auswirkungen auf alle Lebensbereiche und diese Auswirkungen werden in den kommenden Jahren immer deutlicher zu spüren sein. Dabei gilt es, die Digitalisierung zu gestalten, sie als Chance wahrzunehmen und die digitale Transformation unserer Gesellschaft sozial und nachhaltig voranzutreiben. Wir wollen, dass die Digitalisierung den Bürgerinnen und Bürgern dient, nicht andersherum. Denn wir sind überzeugt, dass wir unseren Alltag mit ihr erleichtern können:
So wollen wir zum Beispiel, dass Behördengänge in Zukunft auch vollständig digital und ohne Wartenummern in Amtsstuben möglich sein sollen. Wir wollen aber auch die Bürgerinnen und Bürger bei der digitalen Transformation mitnehmen und Bildungsangebote schaffen, um mit diesem Prozess Schritt halten zu können. Die Corona-Pandemie hat aufgezeigt, wie wichtig es ist, Angebote des täglichen Lebens digital abbilden zu können und dass in solchen Angeboten Vorteile liegen. Diese Vorteile wollen wir auch langfristig sicherstellen und so den verschiedenen Bildungsträgern, Behörden und gemeinnützigen Einrichtungen im Schwalm-Eder-Kreis Mittel zur Verfügung stellen, die Vorteile der digitalen Transformation realisieren zu können.
Und wir wollen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mitnehmen, und ihnen die Erlangung der Fähigkeiten ermöglichen, die es in der Arbeitswelt von morgen benötigt, und damit sowohl das Fachkräfteangebote im Schwalm-Eder-Kreis erhöhen als auch die Angst vor der Digitalisierung als möglicher „Jobkiller“ nehmen. Eine digitale Arbeitswelt bedeutet mehr als nur die Ermöglichung von Home Office – deshalb helfen wir den Arbeitnehmer:innen im Landkreis die nachgefragten Fähigkeiten von morgen aufzubauen.
Umwelt und Klima
Zu den großen Herausforderungen unserer Zeit gehört der Umweltschutz und die Bekämpfung des Klimawandels. Der Klimawandel kann nur durch eine radikale Energiewende gestoppt werden. Dazu muss sowohl der Energiebedarf gesenkt als auch fossile Energiequellen gegen saubere ausgetauscht werden.
Wir wollen, dass die Kreisverwaltung mit gutem Beispiel vorangeht und alle kreiseigenen Gebäude bis 2025 bilanziell klimaneutral betreibt. Möglich ist dies durch eine Reihe von Maßnahme:
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- Reduzierung des Strombedarfs z.B. durch Ersetzung von alten Glühbirnen durch sparsamere LEDs
- Klimafreundliche Stromerzeugung durch Photovoltaik-Anlagen
- Reduzierung des Energiebedarfs beim Heizen in den kalten Monaten durch bessere Wärmedämmung der Gebäude um bis zu 35%
- Verwendung von Solarthermie und Erdwärme für Warmwasser und Heizung
- Ausgleichsmaßnahmen wie z.B. das Pflanzen neuer Bäume – Ein Hektar Wald kann 12 Tonnen CO2 im Jahr aufnehmen, was ca. 30.000 kWh Strom oder auch den Jahresbedarf von fünf vierköpfigen Familien entspricht.
Damit nicht nur die Kreisverwaltung in Umweltschutz investiert, wollen wir, dass private Investitionen in Energiereduzierung und nachhaltige Energiegewinnung gefördert werden. Beispielsweise wurde 2020 der Kauf eines Haushaltsgeräts (Geschirrspülmaschine, Waschmaschine, Wäschetrockner oder Kühl-/Gefriergerät) mit der Energieeffizienzklasse A+++ bei einem lokalen Fachbetrieb oder Händler mit 50€ gefördert. Wenn der Bezug von 100% Ökostrom nachgewissen wurde, erhöhte sich die Förderung auf 75€. Solche Programme helfen, Klimaschutz für und durch alle zu ermöglichen und sollen deshalb fortgeschrieben werden.
Ebenfalls wollen wir Konzepte fördern, die der Artenvielfalt in unserer Natur zugutekommen. Insektenfreundliche Blühstreifen und eine nachhaltige Landwirtschaft gehören für uns genauso dazu, wie die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit unseren Landwirtinnen und Landwirten im Schwalm-Eder-Kreis. Als Ökolandbau-Modellregion geht der Schwalm-Eder-Kreis hier mit gutem Beispiel voran!
Beteiligung
Die Kinder und Jugendlichen, die in unserem Kreis leben, sollten diesen auch aktiv mitgestalten können. Hierfür haben wir bereits effektive Gremien, beispielsweise das Jugendforum Gud So! oder den Kreisschülerrat, die gute und wichtige Arbeit leisten und weiterhin eingebunden sowie gefördert werden müssen.
Weitergehend sollen Kinder und Jugendliche auch vor Ort in den Städten und Gemeinden direkter mitsprechen können, weshalb wir die Einrichtung von Kinder- und Jugendparlamenten fordern. In einigen Städten und Gemeinden sind diese bereits eingerichtet, während anderen Kommunen hier noch deutliches Verbesserungspotential haben. Wir wollen Kinder und Jugendliche auch auf Kreisebene mehr Mitsprache ermöglichen und treiben deshalb auch dort Konzepte wie einen Kinder- und Jugendbeirat voran.
Kinder und Jugendlichen müssen ihren Landkreis und ihre Kommunen für ihre Zukunft gestalten dürfen. Sie sind unsere Zukunft, also lasst uns mit ihnen statt nur über sie sprechen und sie mitgestalten lassen.
Freizeit und Gesellschaft
Im Schwalm-Eder-Kreis sind die meisten Einrichtungen zur Freizeitgestaltung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in kommunaler Hand. Leider haben viele Kommunen nicht genügend finanziellen Spielraum, um die Einrichtungen regelmäßig zu modernisieren oder neue Materialien in ausreichender Form anzuschaffen. Wir möchten uns dafür einsetzen, dass den Kommunen zukünftig mehr Mittel zur Finanzierung dieser Freizeiteinrichtungen zur Verfügung steht und diese sinnvoll eingesetzt werden können. Dafür muss die finanzielle Grundlage einer jeden Kommune gesichert sein.
Für uns ist weiterhin klar, dass die Freizeiteinrichtungen des Schwalm-Eder-Kreises, namentlich das Buchenhaus in Schönau am Königssee, das Haus Schwalm-Eder auf Sylt, das Jugendcamp Schwalm-Eder in Dahme sowie der Wildpark Knüll, erhalten bleiben.
Gesundheit
Wir fordern, Förderkonzepte ähnlich dem SEK Stipendium für Medizinstudierende für Ausbildungsberufe zu entwickeln und zu realisieren. Das Medizinstipendium richtet sich an Medizinstudierende ab dem fünften Studiensemester und liegt in seiner Förderhöhe über dem Bafög-Satz. Ziel dieses Stipendium ist es, Medizinabsolvent:innen einen Anreiz zu bieten, ihre Facharztweiterbildung im Schwalm-Eder Kreis zu absolvieren und sich in diesem niederzulassen.
Der Fachkräftemangel in Kliniken ist nicht erst seit Corona sichtbar dramatisch. Auch wenn genügend Betten für Patient:innen zur Verfügung stehen, fehlt weiterhin das Personal, um eine gute medizinische Versorgung und Betreuung zu gewährleisten. Gerade durch das höhere Durchschnittsalter im ländlichen Raum spielt eine gute Gesundheitsversorgung im Schwalm-Eder-Kreis eine noch größere Rolle. Doch warum fehlt Pflegepersonal in Kliniken und Altenheimen? Ist der Pflegeberuf für junge Menschen an sich nicht attraktiv? Nein! Wir wissen, dass es die Rahmenbedingungen sind, die sie entweder davon abhalten, den Beruf zu erlernen oder sie dazu bringen, in einen anderen Bereich zu wechseln. Aus diesem Grund halten wir es für eine gute Idee, das Medizinstipendium auf Ausbildungsberufe auszuweiten. Dadurch könnte man Pflegeberufe finanziell attraktiver machen und der wichtigen Arbeit, die Menschen in Pflegeberufen tagtäglich leisten, Wertschätzung und Achtung entgegenbringen.
Aber auch heute ist die SPD schon tätig, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken und hat im Schwalm-Eder-Kreis bereits das „CAREful Integration“-Programm gestartet, welches es jungen Menschen ermöglicht, den Haupt- und Realschulabschluss nachzuholen und im gleichen Zuge bspw. eine Qualifizierung zur Service-/Pflegeassistenz zu erlangen.
Zur weiteren Verbesserung der medizinisches Versorgung auf dem Land setzen wir uns weiterhin für den Erhalt aller drei Krankenhausstandorte im Kreis ein und wollen explizit auch in Zukunft sowohl chirurgische als auch internistische, geriatrische und psychiatrische Angebote einschließlich der Notfallversorgung am Krankenhausstandort Melsungen erhalten. Ebenfalls möchten wir mehr Versorgungsassistenz, medizinische Versorgungszentren und eine kontinuierliche Verbesserung des Pflegestützpunktes des Landkreises unterstützen.
Ehrenamt
Das Ehrenamt ist im Schwalm-Eder-Kreis ist sehr vielfältig. Dazu gehören zum Beispiel die Vorstände in Sport- und Kulturvereinen genauso wie die Feuerwehrfrauen und -männer. Sie leisten eine wichtige Aufgabe für die Allgemeinheit, sei es durch Jugendförderung, die Schaffung von Sport- und Freizeitangeboten oder eben die Hilfeleistung bei Bränden und anderen Gefahrensituationen. Dafür brauchen Sie eine attraktive Infrastruktur mit Sportplätzen, Turnhallen, Gemeinschafts- und Feuerwehrhäusern und vielem mehr. Dies kann und sollte größtenteils durch den Kreis sowie die Städte und Gemeinde bereitgestellt werden. Außerdem kann der Kreis mit gezielten Förderprogramm wie z.B. zuletzt bei der Förderung der Umrüstung von Flutlichtanlagen auf LED-Technik, die Vereine unterstützen und gleichzeitig die Energiewende voranbringen.
Schwalm-Eder blüht auf!
Wenn Sie uns bei der zukunftsorientierten und solidarischen Gestaltung unseres Landkreises unterstützen wollen, zählen wir auf Ihre Stimmen für die Kandidierenden der Jusos Schwalm-Eder sowie für die SPD am 14. März 2021.